Seit Advent durften die Gemeinden  nicht mehr zusammenkommen, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern. Nun endlich – mittlerweile ist Passionszeit – erlauben die Inzidenzahlen wieder Präsenzgottesdienste.

Die musikalische Vesper in der Pauluskirche am 7. März bot hierzu einen Auftakt mit besonderen künstlerischen Akzenten: Das JacobiDuo, bestehend ausQuerflöte (Eszter Èva Havasi) und Akkordeon (Dragan Ribic), erfüllte den Kirchraum mit hier selten gehörten Klangfarben. Mit großer stilistischer Bandbreite spannten die beiden jungen Vollblutmusiker einen weiten Bogen von J.S. Bach über C. Debussy und F. Schubert bis hin zu A. Piazolla.

Den Auftakt machte Bachs Flötensonate h-Moll. Anstelle des Cembalos fügte Dragan Ribic auf dem Akkordeon ein Vielzahl von Klangfarben bei, mal als Begleitung der brillierenden Flötenstimme, dann wieder als virtuoser Gegenpart mit der Flöte in spielerischen Dialog tretend. Große dynamische Bandbreite und Ausdruckskraft beider Interpreten in perfektem Zusammenspiel waren atemberaubend für den maskentragenden Gottesdienstbesucher.

Die Musik verlieh dem Thema des Gottesdienstes, der mit drei Lesungen und Predigt von Pfarrer Fleck der Frage nachging, wo Gott zu finden ist, einen würdigen Rahmen. Die alttestamentliche Antwort bei Elia „Gott war im stillen sanften Sausen“ wurde wunderbar von Eszter Éva Havasis Interpretation von Debussys „Syrinx“ für Flöte solo aufgegriffen und verdeutlicht. Den Abschluss des Gottesdienstes bildete ungewöhnlicherweise ein Tango von Astor Piazolla, der sich jedoch mit seiner meditativ-melancholischen Grundstimmung gut in die Passionszeit einpasste.

Stellvertretend für die Gemeinde sangen die Kantoreimitgliederinnen Irmlind Capelle und Inge-Lore Wellmann, begleitet von Kantor Burkhard Geweke auf der Orgel. Dankbar waren die Gottesdienstbesucher für ein lang entbehrtes Gottesdiensterlebnis mit geistlichem Wort und berührender Musik.

Pfarrer Maik Fleck