Advent und Weihnachten ist eine Zeit, in der Traditionen wieder wichtiger werden. In den meisten Häusern stehen Adventskränze. Eine Tradition, die auf Johann Hinrich Wichern zurückgeht. Er wollte den Kindern, die in seinem Rauhen Haus in Hamburg untergekommen waren, das Warten auf den Heiligen Abend verkürzen. Bis heute versammeln sich viele Familien im Advent um den Adventskranz und zählen die Tage bis zum Heiligen Abend. In sehr vielen Häusern und Wohnungen findet sich zu Weihnachten auch ein Weihnachtsbaum. Eine alte Tradition, die nicht wirklich christlichen Ursprungs ist, aber mit christlichen Symbolen in unsere Weihnachtstradition eingezogen ist.

Im Advent und zu Weihnachten wird in vielen Häusern auch wieder mehr gesungen. Viele kennen die alten Advents- und Weihnachtslieder. Aber es sind auch viele neuere Lieder dazu gekommen. Auch sie gehören in unsere Advents- und Weihnachtsfeiern. Für viele kann auch gar nicht richtig Weihnachten werden, wenn nicht am Ende des Weihnachtsgottesdienstes „O du Fröhliche“ gesungen wird. Dieses Lied wurde 1815 von Johannes Daniel Falk geschrieben. Ähnlich wie Wichern setzte auch er sich für arme und verwaiste Kinder ein. Ihnen will er eine Freude bereiten als er dieses heute so bekannte Weihnachtslied verfasst. Er nutzt dazu die Melodie eines sizilianischen Fischerliedes. Allerdings schreibt er zunächst gar kein Weihnachtslied, sondern ein „Allerdreifeiertagslied“, das die höchsten christlichen Festtage (Weihnachten, Ostern, Pfingsten) besingt. Die Kinder haben Freude an diesem Lied, in dem sie eine fröhliche und selige Zeit besingen können. Zu jedem großen Fest, zu Ostern, Pfingsten und zu Weihnachten singen sie. Erst später wird ein reines Weihnachtslied aus Falks Lied. Aber bereits im 19. Jahrhundert ist es so beliebt, dass es in zahlreiche Sprachen übersetzt wird.

Ich freue mich schon darauf, mit Ihnen und Euch in den vielen Weihnachtsgottesdiensten voll Freude von der fröhlichen und seligen Weihnachtszeit zu singen.

Mareike Lesemann