Das Fensterprojekt des Beauftragten der Lippischen Landeskirche für das Gespräch mit Kulturschaffenden zum Gedenken an 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland geht in die zweite Woche.

Ab Fr., den 21. Mai stellt Silke Budde Ihr Werk „Das Eifersuchtsopfer“ im Fenster der Lortzingstr. 4, Detmold aus.

Verschiedene Gesetze: Das Eifersuchtsopfer

Ein Mann soll seine Frau zum Priester bringen, um heraus zu finden, ob sie untreu geworden ist. Der Priester schreibt Flüche auf und wischt die Schrift ins bittere Wasser. Die Frau muss das Fluch bringende Wasser trinken, es dringt in sie ein und bereitet ihr bittere Schmerzen. Ihr Bauch schwillt an und die Hüften fallen ein.

Der männliche Teil der Menschheit übt wieder einmal Macht über den weiblichen aus. Die Frau als Besitz des Mannes wird als schuldig hingestellt, deren Körper deformiert werden kann.

Vor Entsetzen weiten sich ihre – auch unsere? – Augen. Könnten wir ins Innere schauen, würden wir den Schmerz wahrnehmen. Der direkte Blick könnte Menschlichkeit ermöglichen.

Die hebräischen Schriftzeichen jeweils seitlich geschrieben und genäht greifen markante Worte aus dem Bibeltext auf. Die Hängung der einzelnen Papierbahnen am Holzstock soll sich der Gestaltung der Tora annähern.