Thema Reformation: „Katholisch? – Ja, das bin ich…“

2017-04-17T13:30:47+02:00

Jedesmal, wenn ich das Glaubensbekenntnis spreche, dann bekenne ich es – ich gehöre zur katholischen Kirche. Ich sage es nicht mit dem griechischen Fremdwort ‚katholikos‘, sondern auf deutsch: ‚allgemein‘…“Ich glaube…die heilige, allgemeine, christliche Kirche“. Zu ihr gehöre ich, katholisch bin ich – als reformierter Christ. Das hat etwas mit dem Horizont und der Weite zu tun. Meine Kirche ist größer und weiter, als das, was ich sonntags vorfinde. Katholisch sein heißt – eingebunden in eine weite Gemeinschaft durch alle Welt hindurch. Der weite Horizont meint Christen zu allen Zeiten und an allen Orten. Der weite Horizont schließt im Glauben die mit ein, die ich hier und jetzt als getrennt oder distanziert erlebe. ‚Katholisch‘ eröffnet den Horizont großer Nähe und zugleich der Weltgemeinschaft. Und es verhindert, dass ich, spießig, immer nur mit mir und meiner Gemeinde und Kirche beschäftigt bin, lässt mich wahrnehmen, wie andere mit Problemen umgehen. ‚Katholisch‘ – na klar bin ich katholisch.

Pfarrer Maik Fleck

Thema Reformation: „Katholisch? – Ja, das bin ich…“2017-04-17T13:30:47+02:00

Ausstellungseröffnung „Gnade und Barmherzigkeit“ in der Christuskirche

2017-04-17T13:35:44+02:00

Der Maler Hermann Buss hat einen Bilderzyklus von 12 Bildern zu den 95 Thesen von Martin Luther gestaltet. Die Schlüsselwörter „Gnade“ und „Barmherzigkeit“ sind für ihn zentrale Aussagen des 500 Jahre alten Textes. Dabei verortet er in seiner Bildsprache diese Begriffe in unserer Gegenwart und Alltagswelt.

Die Ausstellung in der Christuskirche wird am So., 23. April mit einem Gottesdienst um 11 Uhr eröffnet. Den Gottesdienst gestalten der ehemalige Präses der Westfälischen Kirche Alfred Buss und Lothar Teckemeyer. Anschließend findet ein Künstlergespräch mit Hermann Buß statt. Die Ausstellung kann bis zum 6. Mai besucht werden. Im Rahmen der Ausstellung werden Workshops für interessierte Gruppen von Lothar Teckemeyer (ab 5 Personen) auf Nachfrage angeboten (telefonische Absprachen unter 05231/34649).

Ausstellungseröffnung „Gnade und Barmherzigkeit“ in der Christuskirche2017-04-17T13:35:44+02:00

Gemeindefahrt am 3. Mai 2017

2017-04-17T13:33:45+02:00

Wenige historische Ereignisse haben europaweit so viel verändert wie die Reformation. Das gesellschaftliche Ereignis, das vor 500 Jahren von Wittenberg, Zürich, Genf und vielen anderen Orten ausging, hat das Miteinander Europas verändert.

Seit November 2016 knüpft der Europäische Stationsweg ein Band. Im Mai 2017 kommt dieser Weg in Mitteldeutschland an und mündet in Wittenberg. Ein Truck ist unterwegs durch 19 europäische Länder und sammelt Reformationsgeschichten aus fünf Jahrhunderten ein.

Die Gemeindeglieder aus den evangelisch-luth. – und ref. Gemeinden Detmolds haben die Möglichkeit, diesen Reformations-Truck mit den spannenden Geschichten auf Schloss Brake zu erleben. Abrunden wollen wir diesen Nachmittag mit einem gemeinsamen Kaffeetrinken und einer besonderen Stadtführung in Lemgo.

Wir haben den Nachmittag am 03.05.2017 wie folgt geplant:

13.30 Uhr Abfahrt in Detmold, Gemeindehaus, Bismarckstraße

Haltestellen: Landeskirchenamt, Leopoldstr. 27 (13.35 Uhr), Gemeindehaus
Karolinenstraße (13.45 Uhr), Pauluskirche (13.55 Uhr)

14.30 Uhr Besuch im Reformations-Truck Schloss Brake

16.00 Uhr Kaffeetrinken im Café Vielfalt in Lemgo

17.00 Uhr Stadtführung durch Lemgo

Anschließend Rückfahrt nach Detmold

Teilnehmergebühr: 15,– € pro Person für Bus, Kaffee und Kuchen, Stadtführung

Anmeldungen mit Angabe der Haltestelle bis zum 24. April 2017:

Gemeindebüro West, Bismarckstr. 23, Tel. 99 96 66 · Gemeindebüro Ost, Marktplatz 6, Tel. 93 88 30 · Luth. Gemeindebüro, Schülerstr. 12, Tel. 23072

Gemeindefahrt am 3. Mai 20172017-04-17T13:33:45+02:00

Ostern – worum geht es?

2017-04-11T19:42:13+02:00

Nun, wenn ich an Ostern denke, geht es für mich zuallererst um Jesus. Seine Geschichte wird erzählt, entfaltet in der Karwoche, in fünf Feiertagen.

Am Palmsonntag wird erzählt, wie er nach Jerusalem kommt und als König begrüßt wird. Er reitet auf einem Esel, nicht auf dem Pferd. Das Pferd ist das Reittier der Mächtigen, es ist zugleich der Motor der damaligen Panzer, der Streitwagen. Jesus ist nicht mächtig, kein Kriegsherr. Es nennt sich in seiner Sprache „Menschensohn“, auf deutsch: Herr Jedermann.

Als Herr Jedermann feiert er mit seinen Freunden das letzte Mal Abendmahl und wäscht ihnen die Füße – der Herr als Diener. So feiern wir am Gründonnerstag.

Karfreitag dann seine Kreuzigung. Wie schnell die Stimmung kippt, aus Jubel Mord wird? Die Warum-Frage entsteht. Und Jesus spricht sie am Kreuz aus: „Warum hast du mich verlassen, Gott?“.

Am Karsamstag dann die Ruhe – die des Grabes und des Abschieds. Die Jünger haben Angst: “Sind wir die nächsten, die man holt?“ Und sie stehen vor dem Scheitern ihrer Träume und Hoffnungen.

Und dann Ostern: ein leeres Grab und immer wieder die Erfahrung, dass der, der getötet wurde, Menschen anspricht.

Im Zentrum liegt für mich der Karfreitag. In unserer Kultur – und für manchen ganz ärgerlich – ist er ein stiller Feiertag. Kein öffentlicher Tanz, keine lauten Veranstaltungen, kein Kommerz – nichts von dem, was unsere Kultur heute ausmacht. Der Tag ist still, weil das, was der Tod Jesu bedeutet, Raum und Stille zum Nachdenken und Feiern braucht.

Warum stirbt Jesus? Die Tradition beantwortet das mit einer Formel, weil ihr andere Worte fehlen: „Jesus stirbt für uns und unsere Sünden“. Es lässt sich kaum erklären – höchstens nach-denken.

Die meisten von uns leben mit der Erfahrung, dass sie im Leben andere verletzen. Oder dass wir immer auf Kosten anderer leben. Unser Leben ist so. Meine Mutter hat für mich gesorgt und dadurch andere Pläne nicht verwirklicht. Meine Frau hat sich für mich entschieden. Dadurch kann sie bestimmte Träume nicht mehr leben. Ich lebe davon, dass andere für mich da sind. Um diese Grunderfahrung geht es am Karfreitag. Dass da einer für mich ist. Dass da einer gibt, was ich niemals bezahlen kann. Er zeigt, dass ich angenommen und geliebt bin – selbst dann, wenn ich mich unerträglich finde. Ich bin geliebt von ihm, wenn mich kein anderer mehr liebt.

Es fällt mir schwer das zu erklären, ich kann es eher feiern. Ich kann wie Jesu Jünger beim Abendmahl sitzen. Als er sagt: „Einer wird mich verraten!“, fragen alle: „Ich?“. Judas verrät, Petrus verleugnet, andere laufen davon. Ich singe: „Ich, ich und meine Sünden, die sich wie Körnlein finden, wie Sand am Meer“.

Jesus sagt mir, dass er mich unendlich wert schätzt, mehr als sein eigenes Leben. Und er macht mich solidarisch, mit all den anderen Versagern. Allem, was Menschen über Kirche und Moral denken, zum Trotz. Ein Christ ist kein Moralist, sondern einer, der keinen mahnenden Zeigefinger hat, sondern ausgebreitete Arme. Er kommt ja selbst oft genug nicht klar mit dem Leben.

Und Ostern – nun, eigentlich ist es – wie jedes Wunder – überflüssig. Haben die Menschen am Karfreitag ihr Urteil über Jesus gesprochen, so spricht an Ostern Gott sein Urteil über Jesus. Haben die Menschen den Tod gewollt, will Gott das Leben. Und zwar das Leben Jesu, dessen, der seinen Weg konsequent gegangen ist. Das ist Ostern für mich.

 Ihnen einen herzlichen Gruß und frohe Ostern

Pfarrer Maik Fleck

Ostern – worum geht es?2017-04-11T19:42:13+02:00

Einladung zum gemeinsamen Gründonnerstagsgottesdienst

2017-04-17T13:45:53+02:00

Der gemeinsame Gründonnerstaggottesdienst der ev.-ref. Kirchengemeinden Detmold-Ost und West findet in diesem Jahr in der Erlöserkriche am Markt statt. Im Choraum der Kirche werden Tische aufgebaut sein, um dort den Gottesdienst zu feiern. Der Gründonnerstag erinnert an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern vor seiner Verhaftung und Kreuzigung. Der Gottesdienst beginnt um 19.00 Uhr. Die Predigt hält Pfr. Maik Fleck.

Einladung zum gemeinsamen Gründonnerstagsgottesdienst2017-04-17T13:45:53+02:00

Einladung zur Lesung am Mittwoch

2017-04-11T17:35:50+02:00

Am Mi., den 12. April lädt die ev.-ref. Kirchengemeinde Detmold-West zu einer Lesung der Leidensgeschichte Jesu in die Taufkapelle der Christuskirche ein. Sie beginnt um 19.30 Uhr und orientiert sich am Bericht des Evangelisten Matthäus.

Einladung zur Lesung am Mittwoch2017-04-11T17:35:50+02:00

Gedenkgottesdienst zu Ehren George Michael in der Pauluskirche

2016-12-30T23:21:17+01:00

Am Sa., den 31. Dez. lädt die ev.- ref. Kirchengemeinde Detmold-West zum Jahrtesschlussgottesdienst in die Pauluskirche, Jerxer Str. ein. Gebete und Texte sind – anläßlich des Todes von George Michael – ausgehend von einigen seiner Songtexte gestaltet. Der Abendmahlsgottesdienst beginnt um 17.00 Uhr. Die Predigt hält Pfr. Maik Fleck

Gedenkgottesdienst zu Ehren George Michael in der Pauluskirche2016-12-30T23:21:17+01:00

Ewigkeitsgottesdienst 2016 in der Versöhnungskirche

2016-11-21T20:28:18+01:00

Am vergangenen Sonntag fand in der Versöhnungskirche der Ewigkeitsgottesdienst zum Gedenken an die Verstorbenen statt. Dabei wurde die Pastorin Martina Wehrmann vom Geschichtenerzähler Lothar Schröer und dem Gospelchor „Sing for Joy“ unterstützt. Im Anschluss suchten die Gemeindemitglieder beim Kirchkaffee das Gespräch.

Ewigkeitsgottesdienst 2016 in der Versöhnungskirche2016-11-21T20:28:18+01:00

Die Elbphilharmonie wird eröffnet!

2016-11-07T17:42:24+01:00

Ein Kommentar von Dr. Ekkehart Thießen

Merkwürdiges vollzieht sich in der deutschen Kommentarlandschaft: Nachdem sich jahrelang Spott und Häme über Hamburg und seine Elbphilharmonie ergossen: Baumängel, katastrophale Organisation, verschobene Eröffnungstermine, Kostenexplosion scheint sich jetzt alles ins Gegenteil zu verkehren: Man beglückwünscht Hamburg zu diesem mutigen, epochemachenden Kunstwerk der Architektur, vergleichbar nur noch mit dem Konzerthaus von Sidney, das eine ähnliche Baugeschichte hinter sich hat. Und hält das Ergebnis der Mühe und Kosten mehr als wert. Aber ist es das?

Ich erinnere mich an den evangelischen Kirchentag in Hamburg. Und an die Eröffnungsrede der Bischöfin Jepsen. Wie sie über die geteilte Gesellschaft sprach, von den wenigen, die ganz viel und den vielen, die fast nichts haben. Wie sie auf die Kinder verwies, die aufgrund des Geburtsfehlers armer Eltern wohl nie die Chance auf ein Musikinstrument geschweige denn regelmäßigen Musikunterricht haben würden. „Und dabei bauen wir doch eine Elbphilarmonie!“, so lauteten damals ihre Worte unter lautem Beifall der Zuhörenden.

Angesichts der seitdem unveränderten sozialen Verhältnisse (laut Armutsbericht sind unsere Reichen seitdem noch etwas reicher und die Armen noch etwas ärmer geworden) hinterlassen die heutigen Lobeshymnen einen schalen Nachgeschmack oder – um im musikalischen Bild zu bleiben – einen dissonanten Nachklang. Zudem muss man sich fragen, für wen das neue Gebäude gebaut wurde. Angesichts hoher Eintrittspreise und des gebotenen Programms dürfte auch hier die oberen Zehntausend unter sich bleiben. Allen andern bleibt das Staunen – von außen!

 

Haben auch Sie Lust, sich zu einem aktuellen Thema zu äußern? Dann schreiben Sie uns und schicken Ihren Text an die Online-Redaktion an m.thiessen@kirchedetmoldwest.de. Bitte beachten Sie: Defamierende und beleidigende Texte werden ignoriert!

Die Elbphilharmonie wird eröffnet!2016-11-07T17:42:24+01:00

„Weil wir selbst Flüchtlinge waren…“ – Biblische Befunde

2016-10-11T18:37:06+02:00

Auf die Frage, warum Reformierte Kirchen in Europa, die oft selbst als Minderheit leben, sich in besonderer Weise im Bereich Flucht und Migration engagieren, wird mit dem schlichten Satz geantwortet: Weil wir selbst Flüchtlinge waren…

In dieser Feststellung drückt sich dreierlei aus:

  • Die lebendige Erinnerung an die Geschichte von reformierten Kirchen meint z.B. bei Waldensern oder Hugenotten Verfolgung über Jahrhunderte.
  • Der Hinweis auf die Entwicklung der Reformierten Kirchen insgesamt, deren Entstehung und Existenz über lange Zeit von Flucht und Asyl bestimmt war.
  • Das Bewusstsein um die Aufgabe als christliche Kirche, die sich der Botschaft des Alten und Neuen Testaments hinsichtlich der Begegnung mit „Fremden“, Entwurzelten und Entrechteten besonders verpflichtet weiß.

Dazu zwei biblische Befunde:

  1. „Einen Fremden sollst du nicht quälen. Denn ihr wisst, wie dem Fremden zumute ist, seid ihr doch selbst Fremde gewesen im Land Ägypten.“ (Ex 23,9)

Gott erinnert sein Volk an seine eigene Geschichte, an erfahrenes Leid, gleichzeitig aber auch an die Befreiung aus dem Sklavenhaus. Gott fordert deshalb ein entsprechendes Handeln im Umgang mit Fremden. Zu wissen, wie den Fremden zumute ist, heißt: ihre Ängste und Hoffnungen wahrzunehmen, ihre Verzweiflung und Verletzung zu spüren, möglicherweise genau so, wie man sie selbst empfunden, am eigenen Leib erfahren hat.

Diese „Erinnerungen“ gehen jedoch über die persönliche Sphäre hinaus. Ihr weiterer Kontext sind Rechtssatzungen als „Ausführungsbestimmungen“ der Zehn Gebote. Durch sie wird die Achtung vor Fremden und die Bewahrung ihrer Würde zum verbrieftem Recht. Die Achtung des „fremden“ Mitmenschen und seiner Rechte ist die Achtung des von Gott geliebten Gegenübers. Umgekehrt formuliert: jede Verletzung des Fremden, seiner Rechte und Würde oder seines Lebens, bedeutet einen Angriff auf Gott, auf den Heiligen, selbst.

  1. Du sollst das Recht von Fremden, die Waisen sind, nicht beugen; du sollst das Kleid einer Witwe nicht als Pfand nehmen. Denk daran: Als du in Ägypten Sklave warst, hat dich der Herr, dein Gott, dort freigekauft.“ 5.Mose 24,18

Nach biblischer Perspektive haben Flüchtlinge, Kinder und Erwachsene, Rechte; sie sind also nicht abhängig von Gnadenakten. Über die Hälfte der 60 Mio. Flüchtlinge weltweit sind unter 18 Jahren! Das sind Kinder und Jugendliche, die allein, ohne Eltern, ohne Familie, ohne Vertraute unterwegs sind; Kinder mit Verletzungen und Traumatisierungen. Jesus Christus, der Gottes-Menschen-Sohn, den wir als Messias bekennen, teilt diesen Weg eines Flüchtlingskindes, von Anfang an.

Sabine Dreßler, Reformierter Bund, Hannover

„Weil wir selbst Flüchtlinge waren…“ – Biblische Befunde2016-10-11T18:37:06+02:00
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