Ein nahestehender Mensch ist gestorben.
Sie können es noch gar nicht fassen und sind sprachlos, wie plötzlich der Tod gekommen ist. Das empfinden oft auch Menschen, die mit dem Sterben ihres Angehörigen rechnen mussten. In dieser Situation können sehr starke Gefühle auftreten, teils auch widersprüchliche einander abwechselnde: Die große Traurigkeit über den Verlust, verbunden mit Unruhe und Schlaflosigkeit und Verzweiflung und Angst angesichts der Frage, wie es nun weiter gehen soll. Sie sind wütend und zornig darüber, allein gelassen zu werden. Hinzu kommen Schuldgefühle gegenüber dem Verstorbenen, weil Sie etwas versäumt haben oder nicht bis zuletzt bei ihm gewesen sind. Und manchmal ist man einfach nur erleichtert, dass ein geliebter Menschen nach langer Leidenszeit erlöst wurde. Oft bewegt man sich auch wie im Nebel, empfindet nur eine große Leere und spürt den Schmerz über diesen Abschied erst im Laufe der Zeit.
Aber wie immer die Gefühle aussehen: Der alltägliche Arbeits- und Lebensrhythmus ist unterbrochen.
Und Sie brauchen Zeit für Ihre Trauer und für den Abschied. Gleichzeitig müssen Sie sich nun um die Trauerfeier und Bestattung kümmern. Angehörige oder Freunde, Bestattungsunternehmer und Pastor/in können Ihnen dabei helfen. Nehmen Sie sich die nötige Zeit, um in Ruhe Abschied zu nehmen.
Viele Menschen empfinden es als hilfreich, wenn ihnen ein Teil der Last abgenommen wird, sie jedoch je nach eigener Kraft auch aktiv an der Gestaltung der Trauerfeier und der Bestattung mitwirken. Ein wichtiger Anlaufpunkt kann hier das geschützte seelsorgerliche Gespräch mit dem Pastor / der Pastorin sein, in dem neben der konkreten Vorbereitung der Trauerfeier auch die eigenen Gefühle angesprochen werden können.
Hier finden Sie Beispiele für Bibeltexte, die in Trauerfeiern Bedeutung haben und zum Nachdenken anregen. In der Ansprache wird der Bezug zum Leben des Verstorbenen / der Verstorbenen, wie auch die Bedeutung in der biblischen und christlichen Tradition deutlich gemacht.
Christus spricht: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt. (Johannes 11,25)
Christus spricht: Ich lebe, und ihr werdet auch leben. (Johannes 14,19)
Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Als du jünger warst, gürtetest du dich selbst und gingst, wo du hin wolltest; wenn du aber alt wirst, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und führen, wo du nicht hin willst. (Johannes 21,18)
Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn. (Römer 8,38.39)
Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand. Die Liebe höret nimmer auf. (1. Korinther 13,7+8)
Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei. Aber die Liebe ist die größte unter ihnen (1. Korinther 13,13)
Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich. Es wird gesät in Niedrigkeit und wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird gesät in Armseligkeit und wird auferstehen in Kraft. Es wird gesät ein natürlicher Leib und wird auferstehen ein geistlicher Leib. (1. Korinther 15,42-44)
Denn wir wissen, wenn unser irdisches Haus, diese Hütte abgebrochen wird, so haben wir einen Bau, von Gott erbaut, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel“ (2. Korinther 5,1)
Jesus Christus spricht: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. (2.Korinther 12,9)
Jesus Christus hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium. (2. Timotheus 1,10)
Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die Zukünftige suchen wir. (Hebräer 13,14)
Quelle: Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. und Gute Nachricht Bibel, revidierte Fassung, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 2000 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.