Am 10.12 2017 wurde das 50jährige Bestehen der Versöhnungskirche am Hiddeser Berg gefeiert. Ein Fest, das Anlass bot, einmal innezuhalten, zurückzuschauen mit der Frage: Was ist in 50 Jahren geschehen, wofür steht die Versöhnungskirche – vor 50 Jahren und heute?

Die Feier begann mit der Begrüßung der Menschen, die das Gesicht der Kirche geprägt haben:
Pastor Mische war gekommen, Pastorin Claudia Ostarek, das ehemalige Küsterehepaar Edel, natürlich die heutigen Mitarbeiter und, und, und. Pastorin Wehrmann konnte gar nicht alle aufzählen, die über viele Jahre hier gearbeitet, sich für die Kirche und die Menschen eingesetzt haben.

Ein musikalisches Highlight war die musikalische Begleitung durch den Chor „Sonorities“ unter Leitung von Viacheslav Zaharov, dessen engagierter Gesang die Zuhörer immer wieder laut applaudieren ließ. Und wie immer bei besonderen Anlässen war auch der Posaunenchor dabei.

Die Jubiläumspredigt hielt Landessuperintendent Arends. Er machte auf die besondere Architektur der Kirche aufmerksam. Betrachtet man sich die Bauzeichnungen, die als Fotoausstellung in der Kirche ausgehängt waren und das Modell der Kirche, erkennt man die Ähnlichkeit mit einem Zelt. Als solches erinnert die Kirche an das Stiftszelt, in dem Gott die Israeliten auf ihrer Wüstenwanderung begleitete. Begleitung der Menschen – das ist das, was diese Kirche in den letzten 50 Jahren bis heute ausmacht, führte Arends aus. Am Anfang bot sie eine neue religiöse Heimat denen, die aus den Ostgebieten vertrieben wurden. Um den Begriff Heimat möglichst weit zu fassen, war die Kirche überkonfessionell, bot Reformierten und Lutheranern Ort und Zeit für Gottesdienste. Mit der Zeit wandelten sich die Bedürfnisse. Der „Brennpunkt Hiddeser Berg“ zog kirchliches Engagement und die Beschäftigung eines Sozialarbeiters nach sich. Weitere Stichpunkte waren die „Kostbar“, in der Essen an Bedürftige verteilt wird und der „Umsonst-Laden“, in dem vor allem Kleider günstig abgegeben wurden.

Das Zelt Gottes für die Menschen, ihnen Nahrung, Kleidung, Orientierung gebend, ein Ort der Begegnung, des Miteinanders und des Füreinanders – das war und ist unsere Versöhnungskirche.

Nach dem der offizielle Teil abgeschlossen war, wurde die Kirche von vielen fleißigen Helfern rasch „umdekoriert“, Tische und Stühle wurden aufgestellt und das Fest klang aus mit Speis und Trank und vielen guten Gesprächen.

Sieglinde Thießen