Detmolder Ghanatage

2018-10-30T10:32:33+01:00

Vom 26. Oktober – 20. November öffnet die Christuskirche in der Bismarckstraße für die Detmolder Ghanatage. Neben einer Ausstellung traditioneller Kentestoffe wird in drei Veranstaltungen über Kultur und Situation Ghanas (26. Oktober um 18.00 Uhr), über die Möglichkeit als Freiwilliger in Ghana zu arbeiten (27. November um 15 Uhr) und über traditionelle Webkunst (20. November um 18.00 Uhr) informiert. Im Gottesdienst am Sonntag, den 28. Oktober wird es ab 10 Uhr Kurzinformationen zu Spiritualität in Ghana geben, anschließend wird es ab 10.30 Uhr eine Live-Schaltung zu einem Gottesdienst in Accra, der Hauptstadt Ghanas geben.

Die „Detmolder Ghanatage“ sind eine Idee von Jacinta Kwao. Sie lebt seit April 2018 für ein Jahr in Detmold und arbeitet im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes über die Norddeutsche Mission in der ev.-ref. Kirchengemeinde Detmold-West mit. „Ich möchte über mein Land informieren und von den Erfahrungen in Deutschland berichten“, erzählt sie. Aus diesem Wunsch ist das Programm der „Detmolder Ghanatage“ entstanden.

So berichtet zur Eröffnung am Freitag, dem 26. Oktober ab 18 Uhr Wolfgang Blum von der Norddeutschen Mission Bremen über „Ghana – Land und Kultur“. Jacinta Kwao wird kochen und in Geschmack und Gerüche Ghanas einführen.

Samstag, den 27. Oktober, steht ab 15 Uhr unter dem Zeichen des Nachdenkens über Erfahrungen. Merlit Vetter, gerade von einem Freiwilligenjahr aus Ghana zurück, wird berichten, ebenso Jacinta Kwao aus ihren bisherigen Erfahrungen. Für die ev.-ref. Kirchengemeinde Detmold-West berichtet Pfarrer Maik Fleck über die Bedeutung solcher Freiwilligendienste für eine Gemeinde in Deutschland. Sabine Hartmann und Landespfarrer Dieter Bökemeier erläutern die Hintergründe für Freiwilligendienste. Und wieder wird es Kultur geben – weitere Südfreiwillige, die zur Zeit in Deutschland sind, beteiligen sich mit kurzen Beiträgen zu Gesang und Tanz. Am Sonntag, den 28. Oktober wird es einen gemeinsamen Gottesdienst von Detmold und Accra geben. Per Internet, Beamer und Leinwand werden die beiden Gemeinden unter dem Motto „To be one in Christ/Eins in Christus“ mit einander verbunden. „Die Aufregung auf beiden Seiten ist groß. Ob wir das schaffen, miteinander Gottesdienst zu feiern? Aber wir wollen die Chance moderner Technik nutzen“, so Pfrarrer Maik Fleck. Nach einer Einführung um 10 Uhr bei einer Tasse Kaffee, wird der Gottesdienst – anders als bereits angekündigt – um 10.30 Uhr beginnen aufgrund der Zeitumstellung. Der Jugendchor Cantiamo wirkt mit. Es wird Predigtbeiträge aus Accra und Detmold geben.

Die „Detmolder Ghanatage“ stellen neben aktuellen Informationen auch kulturelle Zugänge dar. Einer dieser Zugänge ist die Ausstellung „Web-Wunder Kente“. Mit Kente werden traditionelle, auf einem Nomandenwebstuhl gewebte Bänder bezeichnet, die zu großen Stoffen zusammengeheftet werden. Die großen Stoffe dienen als Festkleidung. Auf den Pressebildern zum Besuch von Bundfeskanzlerin Merkel in Ghana waren solche Stoffe zu sehen. In der Christuskirche werden Stoffe aus der Sammlung von Inge Ehrlicher, Detmold, ausgestellt. Inge Ehrlicher hat auf vielen Reisen nach Ghana Stoffe gesammelt. Sie stellt ihre Sammlung zum Abschluss in einer öffentlichen Führung vor – am 20. November um 18 Uhr. Die Ausstellung ist täglich geöffnet von 10 – 12 Uhr und 15 – 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Weitere Führungen für Gruppen können bei Pfarrer Maik Fleck, Tel. 390263 vereinbart werden. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Ermöglicht werden die „Detmolder Ghanatage“ durch den Einsatz von Jacinta Kwao und verschiedenen Organisationen: der ev.-ref. Kirchegemeinde Detmold-West, der Lippischen Landeskirche, der Norddeutschen Mission, dem Ev. Erwachsenenbildungswerk, dem Entwicklungsdienst der EKD sowie der Ecclesia. Organisatorisch wird der Gottesdienst unterstützt durch die Arbeit des Pfarrers für social media Wolfgang Loest.

Detmolder Ghanatage2018-10-30T10:32:33+01:00

„Hunger nach Gerechtigkeit“

2020-05-17T19:49:01+02:00

Einladung zur Lippischen Regionaleröffnung zur 60. Aktion von Brot für die Welt

Samstag, 01.12.2018, 18 Uhr
Ev.-luth. Kirche Lage, Sedanplatz 4 (gegenüber des Bahnhofs)

Seit 60 Jahren engagiert sich Brot für die Welt erfolgreich, um Ungerechtigkeit, Armut und Hunger in der Welt etwas entgegen zu setzen.

Vieles wurde erreicht, aber immer noch gibt es weltweit unakzeptable Zustände von Armut, Hunger, Wasserknappheit und wirtschaftlicher Ungerechtigkeit.

Darum setzt sich Brot für die Welt weiterhin mit Partnerorganisationen im Süden dafür ein, dass Menschen genug zu essen und zu trinken haben und sicher leben können.

Die Regionaleröffnung bietet Ihnen Informationen, Musik (Shawn and the Wolf) und kleine Überraschungen.

Der „Staffelstab“ der lippischen Botschafter-Tätigkeit für Brot für die Welt wird voraussichtlich an diesem Abend von Mitgliedern von GROOPHONIK an Mitglieder der Handball-Abteilung des TBV Lemgo weitergegeben.

Weitere Beteiligte sind Johanna Gary (Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Brot für die Welt Berlin) und Landessuperintendent Dietmar Arends (Lippische Landeskirche).

Es führen durch den Abend: Pfarrer Richard Krause (Lage luth.), Pfarrer Dieter Bökemeier und Sabine Hartmann (beide Lippische Landeskirche).

Weitere Infos unter
www.brot-fuer-die-welt.de

„Hunger nach Gerechtigkeit“2020-05-17T19:49:01+02:00

Gott sättigt alles, was lebt?

2018-09-30T20:53:54+02:00

Wochenspruch zum Erntedankfest: „Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit.“ (Psalm 145, 15) 

Liebe Freundinnen und Freunde unserer Kirchengemeinden!

Stimmt das?

Ich mag dies alte Psalmwort, und am liebsten höre ich es gesungen. „Aller Augen warten auf dich…“ Doch spätestens bei der nächsten Zeile habe ich immer auch ein komisches Gefühl. „Du tust deine milde Hand auf und sättigst alles, was lebt, nach deinem Wohlgefallen.“ Jedes Mal denke ich, dass das doch nicht stimmt. Die meisten Menschen auf der Welt warten viel zu lange darauf, dass sie gesättigt werden; etwa 20 Millionen Menschen sind vom Hungertod bedroht. Und das geschieht ja nicht nach Gottes Wohlgefallen. Wie sollen wir das also verstehen?

Was hat sich wohl der Mensch gedacht, der diesen Psalm aufschrieb, damals im alten Israel… Der kannte doch Dürrezeiten und Hunger, und zwar besser als ich und meine Generation hier in Deutschland. Er muss gesehen haben, dass nicht immer alle genug zum Leben hatten. Und trotzdem schreibt er diesen Psalm, der sich anhört, als ob alle aufs Beste versorgt wären! Wie meint er das?

Zunächst mal dankt er Gott für alles, was die Erde für die Menschen hergibt. Er glaubt daran, dass es für alle reicht. Und indem er das glaubt und bekennt, verpflichtet er sich selbst, dementsprechend damit umzugehen. Das heißt nicht, dass er etwa entscheiden musste, ob und wie viel er spendet. Es gab in Israel klare Gebote und Regelungen, die sicherstellen sollten, dass alle zumindest das Lebensnotwendige haben. Zum Beispiel sollte von vorneherein nicht alles abgeerntet werden. Ein Teil sollte stehen bleiben, damit diejenigen sich davon ernähren konnten, die kein eigenes Land hatten, Witwen oder Ausländer und Ausländerinnen. Die Menschen wussten: das, was wir ernten, verdanken wir nicht uns selbst, es ist eine Gabe Gottes für alle. Gott zu danken und das, was die Erde gab, nicht bloß als eigenen Besitz zu sehen, sondern möglichst gerecht zu verteilen – das gehörte zusammen. 

Natürlich haben sich auch damals manche bereichert auf Kosten anderer. Die einen mussten sich verschulden und die anderen haben nur zu gern davon profitiert. Aber das wurde nicht hingenommen: Es gab Gebote, die den Armen zu ihrem Lebensrecht verhalfen, und es gab Feste, die daran erinnerten, dass alles von Gott kam. Wenn diese Feste gefeiert und die Gebote eingehalten wurden, dann konnten die Menschen zu Recht singen und beten: „Du, Gott, sättigst alles, was lebt“.

Feiern wir Erntedank? Wenn geschmückte Kirchen nur an frühere Zeiten erinnern sollen und ein Leben auf dem Land romantisieren, das es so längst nicht mehr gibt, verfehlt das unsere Lebenswirklichkeit genauso wie den Sinn des Erntedankfestes. In der Christuskirche wird schon seit Jahren nicht mehr geschmückt; es gab keine Spenden mehr dafür und keiner der Gottesdienstbesucher/-innen hat auch nur entfernt mit Landwirtschaft zu tun (ich habe das einmal abgefragt). Aber ob nun mit oder ohne Erntegaben: Jahr für Jahr werden wir in dieser Zeit erinnert, dass das, wovon wir leben, kein selbstverständlicher Besitz ist.

Und Jahr für Jahr werden wir vor die Frage gestellt: wie können wir das, was die Erde gibt, gerecht verteilen? Wie schonen wir die Ressourcen? Wie hinterlassen wir die Erde einmal unseren Kindern?

Stefanie Rieke-Kochsiek

Gott sättigt alles, was lebt?2018-09-30T20:53:54+02:00
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