Poller und Persenning

2017-04-26T19:07:16+02:00

„Gnade und Barmherzigkeit“ sind für den Maler Hermann Buß aus Leer, Ostfriesland, die beiden zentralen Begriffe, die die Reformation und unsere Gegenwart verbinden. Das wurde auf der Ausstellungseröffnung am 23.04. in der Christuskirche Detmold deutlich.  Alfred Buß, ehemaliger Präses der Ev. Westfälischen Kirche und Lothar Teckemeyer, langjähriger Freund des Malers und Kirchenältester aus Detmold, unterstrichen im Gespräch mit Hermann Buß die Gegenwartsbedeutung dieses theologischen Begriffspaares. Damals wie heute gilt: Gnadenlose Zeit, in denen sich nur Reiche und Besitzende ein gutes Leben leisten können, gibt es heute genauso wie vor 500 Jahren. Damals war es die Ökonomisierung des Seelenheil, der Ablasshandel, der ein lukratives Geschäft war und von Martin Luther angeprangert wurde, heute sind es global agierende Kapitalmärkte mit ihren Zins- und Geldgeschäften, die über menschliche Schicksale entscheiden.

Hermann Buß ist durch die Gestaltung mehrerer Altarbilder bekannt geworden, ebenso hat er die Johanneskapelle im Kloster Loccum ausgemalt. In einem Zyklus von 14 zum Teil großformatigen Bildern gestalte Buß sein Reformationsthema „Gnade und Barmherzigkeit“ das „Poller und Persenning“ im Untertitel heißt, Poller als Ort des Haltes und Persenning als Symbol für Schutz. Maritime Landschaften sind das hauptsächliche Motiv des Zyklus.  Die Bilder sind so detailgetreu gemalt, dass sie an Fotografien erinnern. Sie sind „Fenster“ in unsere Wirklichkeit, die dazu anstiften, unsere Gegenwart mit dem Augen christlicher Botschaft zu sehen. Dabei verzichtet der Künstler auf bekannte religiöse Ikonographie. Vielmehr stiften die Kunstwerke die Betrachter dazu an, nach Handlungen und Orten der Gnade und Barmherzig heute zu suchen.

 

Die Ausstellung kann noch bis zum 6. Mai zu den bekannten Öffnungszeiten in der Christuskirche besucht werden.

Poller und Persenning2017-04-26T19:07:16+02:00

Das Detmolder Wohnzimmer

2017-04-25T20:04:44+02:00

Am Mi., den 26. April startet der Kunst.Raum.Kirche ein neues Format – „Das Detmolder Wohnzimmer“. Viermal im Jahr laden Gemeindeglieder zu einem musikalischen oder literarischen Abend in ihre Wohnung ein. Den Beginn macht Fam. Perret. Dort wird es am Mittwochabend ab 19.30 Uhr heißen: „Ich aber bin ein Jonny“. Der Abend wird musiklaisch gestaltet als Reise in die USA in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert – mit Andrea Schwager, Klavier, Volker Perret, Gesang, Jochen Schwabedissen, Lesungen und Maik Fleck, Zwischenrufe als Reisebegleitung.
Für das Detmolder Wohnzimmer ist eine Anmeldung erfolrderlich im Gemeindebüro unter 999666.

Das Detmolder Wohnzimmer2017-04-25T20:04:44+02:00

Vis-a-Vis Gottesdienst am 30. April 2017 um 11 Uhr in der Christuskirche

2017-04-25T20:02:56+02:00

Wie den Sinn des Lebens finden in unsicheren Zeiten? Heinrich v. Kleist antwortet auf diese Frage in seinem großen „Ritterschauspiel“ aus dem Jahre 1810 mit märchenhaften Darstellungen ohne Happyend. Käthchen stirbt im Augenblick ihres größten Glücks. In dem Gottesdienst werden Aussagen des Dramas mit Fragen unserer Zeit im Kontext biblischer Aussagen bedacht. Schauspielerinnen des Landestheaters, Nicola Schubert, Hartmut Jonas und Edwandro Stenzowski sowie der Intendant Kai Metzger und der Chefdramaturg Dr. Cristian Katzschmann gestalten den Gottesdienst mit. Die Predigt hält Lothar Teckemeyer, Pastor i.R. und Lehrbeauftragter der Kulturwissenschaftlichen.

Vis-a-Vis Gottesdienst am 30. April 2017 um 11 Uhr in der Christuskirche2017-04-25T20:02:56+02:00

Thema Reformation: „Warum bin auch ich evangelisch?“

2017-04-17T13:29:33+02:00

Danke für die gute Frage, denn sie ermöglicht einem katholischen Pfarrer im Reformationsjubiläum wertschätzend sich der reformatorischen Einsichten zu erinnern, die lange Zeit in der katholischen Kirche in Vergessenheit geraten sind, und so dankbar miteinander Christ zu sein.

In der Heiligen Schrift lesen wir im 1. Petrusbrief im 2. Kapitel: “Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliger Stamm, ein Volk, das sein besonders Eigentum wurde, damit ihr die großen Taten dessen verkündet, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat.“ Die Wiederentdeckung des gemeinsamen Priestertums aller Gläubigen ist für mich eine wesentliche Aussage des 2. Vatikanischen Konzils. Unser katholischer Gottesdienst wie jedes Miteinander in der Gemeinde lebt von dieser Glaubenswirklichkeit und unser christlicher Glaube lebt entsprechend von der Botschaft des Evangeliums, sprich von der Botschaft der Bibel. Die besondere Wertschätzung der Heiligen Schrift verdanke ich persönlich vielfachen intensiven Begegnungen mit evangelischen Christen.

Es sind die Akzente, die immer wieder gesetzt werden müssen. So hat das 2. Vatikanische Konzil in seiner dogmatischen Erklärung über die Kirche – in Lumen gentium 1 – betont, dass Christus, das Licht der Völker ist, nicht etwa die Kirche selber, wie in den vorbereiteten Textvorlagen noch stand.

Pfarrer Christian Ritterbach

Thema Reformation: „Warum bin auch ich evangelisch?“2017-04-17T13:29:33+02:00

Thema Reformation: „Katholisch? – Ja, das bin ich…“

2017-04-17T13:30:47+02:00

Jedesmal, wenn ich das Glaubensbekenntnis spreche, dann bekenne ich es – ich gehöre zur katholischen Kirche. Ich sage es nicht mit dem griechischen Fremdwort ‚katholikos‘, sondern auf deutsch: ‚allgemein‘…“Ich glaube…die heilige, allgemeine, christliche Kirche“. Zu ihr gehöre ich, katholisch bin ich – als reformierter Christ. Das hat etwas mit dem Horizont und der Weite zu tun. Meine Kirche ist größer und weiter, als das, was ich sonntags vorfinde. Katholisch sein heißt – eingebunden in eine weite Gemeinschaft durch alle Welt hindurch. Der weite Horizont meint Christen zu allen Zeiten und an allen Orten. Der weite Horizont schließt im Glauben die mit ein, die ich hier und jetzt als getrennt oder distanziert erlebe. ‚Katholisch‘ eröffnet den Horizont großer Nähe und zugleich der Weltgemeinschaft. Und es verhindert, dass ich, spießig, immer nur mit mir und meiner Gemeinde und Kirche beschäftigt bin, lässt mich wahrnehmen, wie andere mit Problemen umgehen. ‚Katholisch‘ – na klar bin ich katholisch.

Pfarrer Maik Fleck

Thema Reformation: „Katholisch? – Ja, das bin ich…“2017-04-17T13:30:47+02:00

Ausstellungseröffnung „Gnade und Barmherzigkeit“ in der Christuskirche

2017-04-17T13:35:44+02:00

Der Maler Hermann Buss hat einen Bilderzyklus von 12 Bildern zu den 95 Thesen von Martin Luther gestaltet. Die Schlüsselwörter „Gnade“ und „Barmherzigkeit“ sind für ihn zentrale Aussagen des 500 Jahre alten Textes. Dabei verortet er in seiner Bildsprache diese Begriffe in unserer Gegenwart und Alltagswelt.

Die Ausstellung in der Christuskirche wird am So., 23. April mit einem Gottesdienst um 11 Uhr eröffnet. Den Gottesdienst gestalten der ehemalige Präses der Westfälischen Kirche Alfred Buss und Lothar Teckemeyer. Anschließend findet ein Künstlergespräch mit Hermann Buß statt. Die Ausstellung kann bis zum 6. Mai besucht werden. Im Rahmen der Ausstellung werden Workshops für interessierte Gruppen von Lothar Teckemeyer (ab 5 Personen) auf Nachfrage angeboten (telefonische Absprachen unter 05231/34649).

Ausstellungseröffnung „Gnade und Barmherzigkeit“ in der Christuskirche2017-04-17T13:35:44+02:00

Gemeindefahrt am 3. Mai 2017

2017-04-17T13:33:45+02:00

Wenige historische Ereignisse haben europaweit so viel verändert wie die Reformation. Das gesellschaftliche Ereignis, das vor 500 Jahren von Wittenberg, Zürich, Genf und vielen anderen Orten ausging, hat das Miteinander Europas verändert.

Seit November 2016 knüpft der Europäische Stationsweg ein Band. Im Mai 2017 kommt dieser Weg in Mitteldeutschland an und mündet in Wittenberg. Ein Truck ist unterwegs durch 19 europäische Länder und sammelt Reformationsgeschichten aus fünf Jahrhunderten ein.

Die Gemeindeglieder aus den evangelisch-luth. – und ref. Gemeinden Detmolds haben die Möglichkeit, diesen Reformations-Truck mit den spannenden Geschichten auf Schloss Brake zu erleben. Abrunden wollen wir diesen Nachmittag mit einem gemeinsamen Kaffeetrinken und einer besonderen Stadtführung in Lemgo.

Wir haben den Nachmittag am 03.05.2017 wie folgt geplant:

13.30 Uhr Abfahrt in Detmold, Gemeindehaus, Bismarckstraße

Haltestellen: Landeskirchenamt, Leopoldstr. 27 (13.35 Uhr), Gemeindehaus
Karolinenstraße (13.45 Uhr), Pauluskirche (13.55 Uhr)

14.30 Uhr Besuch im Reformations-Truck Schloss Brake

16.00 Uhr Kaffeetrinken im Café Vielfalt in Lemgo

17.00 Uhr Stadtführung durch Lemgo

Anschließend Rückfahrt nach Detmold

Teilnehmergebühr: 15,– € pro Person für Bus, Kaffee und Kuchen, Stadtführung

Anmeldungen mit Angabe der Haltestelle bis zum 24. April 2017:

Gemeindebüro West, Bismarckstr. 23, Tel. 99 96 66 · Gemeindebüro Ost, Marktplatz 6, Tel. 93 88 30 · Luth. Gemeindebüro, Schülerstr. 12, Tel. 23072

Gemeindefahrt am 3. Mai 20172017-04-17T13:33:45+02:00

Ostern – worum geht es?

2017-04-11T19:42:13+02:00

Nun, wenn ich an Ostern denke, geht es für mich zuallererst um Jesus. Seine Geschichte wird erzählt, entfaltet in der Karwoche, in fünf Feiertagen.

Am Palmsonntag wird erzählt, wie er nach Jerusalem kommt und als König begrüßt wird. Er reitet auf einem Esel, nicht auf dem Pferd. Das Pferd ist das Reittier der Mächtigen, es ist zugleich der Motor der damaligen Panzer, der Streitwagen. Jesus ist nicht mächtig, kein Kriegsherr. Es nennt sich in seiner Sprache „Menschensohn“, auf deutsch: Herr Jedermann.

Als Herr Jedermann feiert er mit seinen Freunden das letzte Mal Abendmahl und wäscht ihnen die Füße – der Herr als Diener. So feiern wir am Gründonnerstag.

Karfreitag dann seine Kreuzigung. Wie schnell die Stimmung kippt, aus Jubel Mord wird? Die Warum-Frage entsteht. Und Jesus spricht sie am Kreuz aus: „Warum hast du mich verlassen, Gott?“.

Am Karsamstag dann die Ruhe – die des Grabes und des Abschieds. Die Jünger haben Angst: “Sind wir die nächsten, die man holt?“ Und sie stehen vor dem Scheitern ihrer Träume und Hoffnungen.

Und dann Ostern: ein leeres Grab und immer wieder die Erfahrung, dass der, der getötet wurde, Menschen anspricht.

Im Zentrum liegt für mich der Karfreitag. In unserer Kultur – und für manchen ganz ärgerlich – ist er ein stiller Feiertag. Kein öffentlicher Tanz, keine lauten Veranstaltungen, kein Kommerz – nichts von dem, was unsere Kultur heute ausmacht. Der Tag ist still, weil das, was der Tod Jesu bedeutet, Raum und Stille zum Nachdenken und Feiern braucht.

Warum stirbt Jesus? Die Tradition beantwortet das mit einer Formel, weil ihr andere Worte fehlen: „Jesus stirbt für uns und unsere Sünden“. Es lässt sich kaum erklären – höchstens nach-denken.

Die meisten von uns leben mit der Erfahrung, dass sie im Leben andere verletzen. Oder dass wir immer auf Kosten anderer leben. Unser Leben ist so. Meine Mutter hat für mich gesorgt und dadurch andere Pläne nicht verwirklicht. Meine Frau hat sich für mich entschieden. Dadurch kann sie bestimmte Träume nicht mehr leben. Ich lebe davon, dass andere für mich da sind. Um diese Grunderfahrung geht es am Karfreitag. Dass da einer für mich ist. Dass da einer gibt, was ich niemals bezahlen kann. Er zeigt, dass ich angenommen und geliebt bin – selbst dann, wenn ich mich unerträglich finde. Ich bin geliebt von ihm, wenn mich kein anderer mehr liebt.

Es fällt mir schwer das zu erklären, ich kann es eher feiern. Ich kann wie Jesu Jünger beim Abendmahl sitzen. Als er sagt: „Einer wird mich verraten!“, fragen alle: „Ich?“. Judas verrät, Petrus verleugnet, andere laufen davon. Ich singe: „Ich, ich und meine Sünden, die sich wie Körnlein finden, wie Sand am Meer“.

Jesus sagt mir, dass er mich unendlich wert schätzt, mehr als sein eigenes Leben. Und er macht mich solidarisch, mit all den anderen Versagern. Allem, was Menschen über Kirche und Moral denken, zum Trotz. Ein Christ ist kein Moralist, sondern einer, der keinen mahnenden Zeigefinger hat, sondern ausgebreitete Arme. Er kommt ja selbst oft genug nicht klar mit dem Leben.

Und Ostern – nun, eigentlich ist es – wie jedes Wunder – überflüssig. Haben die Menschen am Karfreitag ihr Urteil über Jesus gesprochen, so spricht an Ostern Gott sein Urteil über Jesus. Haben die Menschen den Tod gewollt, will Gott das Leben. Und zwar das Leben Jesu, dessen, der seinen Weg konsequent gegangen ist. Das ist Ostern für mich.

 Ihnen einen herzlichen Gruß und frohe Ostern

Pfarrer Maik Fleck

Ostern – worum geht es?2017-04-11T19:42:13+02:00

Einladung zum gemeinsamen Gründonnerstagsgottesdienst

2017-04-17T13:45:53+02:00

Der gemeinsame Gründonnerstaggottesdienst der ev.-ref. Kirchengemeinden Detmold-Ost und West findet in diesem Jahr in der Erlöserkriche am Markt statt. Im Choraum der Kirche werden Tische aufgebaut sein, um dort den Gottesdienst zu feiern. Der Gründonnerstag erinnert an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern vor seiner Verhaftung und Kreuzigung. Der Gottesdienst beginnt um 19.00 Uhr. Die Predigt hält Pfr. Maik Fleck.

Einladung zum gemeinsamen Gründonnerstagsgottesdienst2017-04-17T13:45:53+02:00
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