Theologisches Seminar mit Klara Butting in Uelzen vom 12. – 14. Juni 2015

2015-02-11T20:17:41+01:00

„Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat, der Bund und Treue hält ewiglich und der nicht preisgibt das Werk seiner Hände“, das verkündet der Pfarrer am Anfang jedes Gottesdienstes. Der uns nicht preisgibt, so möchten wir glauben. Und trotzdem erfahren wir genau das jeden Tag aus den Nachrichten, wenn wir von den Flüchtlingen erfahren, die bei der Fahrt übers Mittelmeer ertrinken, von den Gräueltaten islamistischer Gruppen wie Al Schabab in Somalia, Boko Haram in Nigeria, ISIS in Syrien und im Irak und und und.

Was ist das für ein Gott, der sich so hartnäckig weigert, für die Gerechtigkeit zu sorgen, die er uns zusagt „um seines Namens willen“?
Kurz, der sich weigert, Gott zu sein.

Kein Volk hat so viel Erfahrung mit dieser Frage nach Gott wie Israel, der „Erstling Gottes“. Im Dritten Reich wurde gerade das besonderere Verhältnis zwischen Gott und Israel Grund für Verfolgung und Tod. Mit diesem Gott Israels, dem Gott des Alten Bundes, beschäftigen sich Klara Butting und Gerard Minnaard. Klara Butting ist Professorin für Theologie mit Lehrauftrag an der Universität Bochum, Gerard Minnaard ist Pfarrer. Zusammen sind sie tragende Säulen des Vereins Erev Rav, der in der Woltersburger Mühle bei Uelzen Tagungen und Seminare zu theologischen Themen anbietet. Hierhin wollen wir vom 12.-14.Juni 2015  fahren, um den Gott Israels und damit unseren Gott näher kennen zu lernen, und auch um aus der Leidensgeschichte Israels für unser eigenes Gottesverständnis zu lernen.
Die Gruppe wird von Pfarrerin M. Wehrmann begleitet. Anmeldungen werden ab sofort im Gemeindebüro entgegen genommen. Die Kosten betragen für Unterkunft (nach Wunsch Ein- oder Doppelzimmer), Vollpension, Führung und Seminarkosten 180-200€. Die An- und Abfahrt erfolgt in Eigenregie, Mitfahrgelegenheiten werden angeboten.

Wir freuen uns auf Sie.

Theologisches Seminar mit Klara Butting in Uelzen vom 12. – 14. Juni 20152015-02-11T20:17:41+01:00

Ökumenisches Tauffest 2015

2015-02-11T20:15:02+01:00

In Detmold und seinen Ortsteilen leben Christinnen und Christen, die unterschiedlichen konfessionellen  Kirchengemeinden angehören. Baptisten, Evangelisch-Lutherische, Evangelisch-Reformierte, Methodisten, Römisch-Katholische Geschwister, die mit ihrer unterschiedlichen Prägung ihren Glauben am Sonntag und im Alltag leben. Was sie alle miteinander verbindet ist die Taufe. So sind wir alle Glieder am Leib Christi, den die Gemeinde darstellt. (1. Korinther 12.13)

Am Pfingstmontag 2015 wollen wir das feiern. Im Rahmen eines großen ökumenischen Tauffestes werden Familien eingeladen, in denen noch ungetaufte Mitglieder sind, um ihre Taufe zu begehen. Getaufte dürfen sich an diesem Tag in besonderer Weise an ihr Getauftsein erinnert fühlen.

Das Fest wird im Schlosspark stattfinden. Wir feiern gemeinsam Gottesdienst, taufen dann an den einzelnen Gemeinden zugeordneten Orten und feiern hinterher ein großes Familienfest. Ein Koordinierungskreis hat nun mit der Vorbereitung begonnen. In den nächsten Monaten werden wir immer wieder über den aktuellen Stand informieren. Die möglichen Tauffamilien werden direkt von ihrer Kirchengemeinde angeschrieben und informiert. Das Tauffest ist ein schönes Angebot an alle, die Ihr Kind oder sich lieber bei einem gemeinsamen Fest statt in einem unserer Gemeindegottesdienste taufen lassen wollen.

Wir im Vorbereitungskreis freuen uns, die Taufe als gemeinsames Zeichen unserer Zugehörigkeit zur Gemeinde Gottes feiern zu können.

Ökumenisches Tauffest 20152015-02-11T20:15:02+01:00

Erstaufnahme von Asylbewerbern in der Adenauerstraße

2015-06-27T16:55:59+02:00

Dass die Zahl der Menschen weiter steigen würde, die als Flüchtlinge nach Deutschland kommen, war in diesem Jahr allen deutlich. Die Kommunen ließen erkennen, das sie Wohnungen für Flüchtlinge suchen. In mehreren Städten oder Gemeinden wurde neue Gemeinschaftsunterkünfte geschaffen.

Aber im Herbst kam plötzlich ein ganz neue Situation hinzu: Innerhalb weniger Wochen wurden drei Erstaufnahme-Heime in Bad Salzuflen (Sophienhaus), in Oerlinghausen (ehemalige Hellweg-Klinik) und schließlich auch in Detmold (Adenauerstraße) geschaffen. Mit jeweils nur etwa 2 Tagen „Vorwarnzeit“ kamen damit knapp 1000 Geflüchtete neu nach Lippe, davon etwa 370 nach Detmold. In Detmold werden hierfür mehrere frühere britische Wohnblocks genutzt, die leer standen und sich im Besitz der Bundesrepublik Deutschland befinden. Damit bildet Lippe einen gewissen Schwerpunkt der Erstaufnahme in NRW.

Erstaufnahme im Gegenüber zur dauerhaften Unterbringung

Wichtig ist zu unterscheiden: Detmolder Gebäude wie das Flüchtlingswohnheim in der Heldmanstraße oder die Wohnungen am Poggenpohl dienen als Gemeinschaftsunterkünfte für dauerhaft hier lebende Flüchtlinge. In ihnen hat die Stadt Detmold etwa die Hälfte der derzeit gut 300 Asylbewerber/innen untergebracht, die anderen wohnen in einzelnen Wohnungen über das Stadtgebiet verteilt.

In Einrichtungen wie der Adenauerstraße finden dagegen Menschen ihre allererste Unterkunft, die gerade erst nach Deutschland eingereist sind. Sie bleiben hier bis zur ersten Registrierung als Asylbewerber/innen und bis sie auf die Kommunen weiter verteilt werden. Das kann mehrere Wochen, vielleicht wenige Monate dauern.

Die Unterkunft in der Adenauerstraße wird vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) im Auftrag des Landes Nordrhein-Westfalen betrieben. Im Gegensatz zu Bad Salzuflen und Oerlinghausen soll die Detmolder Einrichtung aber nur für eine Übergangszeit existieren und wird wohl im nächsten Jahr wieder schließen. Entsprechend sind die Menschen nach den Vorgaben des Landes leider nur unter sehr notfallmäßigen Bedingungen untergebracht: Bis zu 18 Menschen schlafen auf Feldbetten in einer Wohnung. Es gibt dort keine funktionierenden Küchen oder Aufenthaltsräume.

Berührendes Engagement der Bürgerschaft

So unkoordiniert und schlecht vorbereitet sich die Landesverwaltung bei diesen eigentlich erwartbaren Flüchtlingszahlen zeigte, so engagiert reagierte die Bürgergesellschaft. Mich hat es sehr bewegt, wie innerhalb weniger Stunden Kleiderspenden angeliefert wurden und viele Menschen auch ehrenamtlich mit anpackten: Die Kleidung wurde sortiert, transportiert und an die oft sehr unzureichend bekleideten Geflüchteten verteilt. Menschen kamen zur Adenauerstraße, brachten Kuchen oder Straßenkreide für die Kinder mit. Auch die Stadt Detmold, obwohl gar nicht zuständig, half. Und der Arbeiter-Samariter-Bund arbeitete hoch motiviert. So konnte das Schlimmste abgewendet werden, auch wenn z.B. die medizinische Versorgung erst langsam anlief.

Inzwischen stehen aber das frühere NAAFI-Gebäude und das frühere „medical center“ der Briten an der Siegfriedstraße zur Verfügung. Dort gibt es drei Mahlzeiten am Tag in einer improvisierten Mensa. Ebenfalls werden bei Erscheinen dieses Gemeindebriefes Räume für Kinderprogramme und eine Teestube eingerichtet worden sein. Eine Kleiderkammer läuft in geordneten Bahnen. Alle Angekommenen sind medizinisch untersucht, es gibt eine Arztsprechstunde, zwei Mitarbeiterinnen für die soziale Betreuung sind angestellt worden.

Was tut die evangelische Kirche?

Neben vielen einzelnen Ehrenamtlichen engagiert sich auch ein Ökumenisches Aktionsbündnis aus landeskirchlichen, freikirchlichen und römisch-katholischen Kirchengemeinden: Auch die Kirchengemeinden Detmold-West und -Ost sind dabei. Das christliche Bündnis trägt vor allem zum Programm für Kinder, Sportmöglichkeiten und Deutschunterricht bei.

Die Lippische Landeskirche schließlich beschloss auf ihrer Herbstsynode spontan einen einmaligen „Hilfsfonds Erstaufnahme“ mit 50.000 € . Hieraus soll etwas ganz Entscheidendes finanziert werden: Die Asylverfahrensberatung in den drei lippischen Erstaufnahme-Einrichtungen. Denn neben der Versorgung und sozialen Betreuung ist extrem wichtig, dass die Geflüchteten schnell und gut über das Asylverfahren informiert werden und dass sie erfahren, worauf sie dabei achten müssen.

Schon die ersten Beratungsstunden zeigen, wie intensiv und oft auch belastend diese Beratungsgespräche sind, da viele Menschen auf ihrer Flucht Schlimmes erlebt haben, was nun zur Sprache kommen muss. In Detmold geschieht diese Verfahrensberatung mithilfe der landeskirchlichen Mittel durch die Flüchtlingshilfe Lippe e.V., deren Co-Vorsitzender ich bin.

Was können Einzelne noch tun?

Noch ist unklar, wie lange genau die Einrichtung in der Adenauerstraße existieren wird. Es wird vorerst weiterhin Wechsel geben. Und so werden auch Kleiderspenden immer wieder mal neu benötigt. Was genau, das erfragt man am besten an der Kleiderstube im Naafi-Gebäude. Dort können sich auch Menschen melden, die in der Kleiderstube mithelfen wollen.

Wenn Sie ehrenamtlich beim Kinderprogramm oder in der Teestube mitarbeiten wollen, wenden Sie sich bitte an Ihre Kirchengemeinde, die hier auch engagiert ist. Und schließlich wurde ein Spendenkonto bei der Peter-Gläsel-Stiftung für die Aktivitäten der Gemeinden eingerichtet.

Es ist ein schönes und menschliches Zeichen, dass gut 20 Jahre nach brennenden Asylbewerberheimen wie z.B. 1991 in Hoyerswerda, so viel Solidarität mit Geflüchteten gezeigt wird. Ich wünsche mir sehr, dass dies auch weiterhin der Fall ist, auch wenn die Adenauerstraße wieder geschlossen sein wird. Denn andere Flüchtlinge werden dauerhaft in Detmold bleiben.

Ihr Pfr. Dieter Bökemeier
Flüchtlingsbeauftragter der Lippischen Landeskirche

Erstaufnahme von Asylbewerbern in der Adenauerstraße2015-06-27T16:55:59+02:00
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